Bauwerksabdichtung
bezeichnet das Abdichten eines Bauwerks gegen Feuchtigkeit. Dazu zählen alle Maßnahmen, die deren schädigenden Einfluss auf die Bausubstanz und die Nutzbarkeit verhindern sollen. Bauwerksabdichtungen spielen eine wichtige Rolle bei Neubau und Sanierung von Kellern und Tiefgeschossen sowie bei Tunnel- und Brückenbauwerken. Abdichtungen existieren aber auch für Flachdächer, Terrassen und Balkone sowie als Innenabdichtungen für Nassräume.

Schadensanalyse
Feuchteschäden an Wänden, Decken und Böden haben viele mögliche Ursachen, die teilweise vergleichbare Schadensbilder aufweisen. Nicht selten sind es minimale Baumängel, die im Laufe der Zeit zu erheblichen Bauschäden geführt haben. Zu einer eindeutigen Schadensanalyse kommt man durch bauphysikalische Untersuchungsmethoden. So wurden z.B. bis zur Mitte des letzten Jahrhunderts Häuser nur selten horizontal gegen aufsteigende Feuchtigkeit geschützt.
Entsprechend leiden gerade Altbauten im unteren Sockelbereich unter einer starken Durchfeuchtung. Die Auswirkung aufsteigender Feuchtigkeit äußert sich dann in der Zermürbung von Mauerziegeln, Mörteln, Putzen, Anstrichen und Beschichtungen. Das führt zu Schimmelpilzbildung in Innenräumen und Schwammbefall an Holzbauteilen und in extremen Fällen zur völligen Zerstörung der Bausubstanz.

Schadensbilder
Bauschäden, hervorgerufen durch Feuchtigkeit, sind nicht nur ein dauerndes Ärgernis bei Altbauten, sondern treten immer häufiger auch bei Häusern neueren Datums auf. Sie machen sich bemerkbar durch:

■ Salzausblühungen
■ Trockenränder
■ abplatzende Farbschichten
■ absandene Putze
■ Schimmelbefall
■ modrigen Geruch

Es ist für Laien schwer zu beurteilen, wo die Gründe für diese Schäden liegen. Sie sollten deshalb schnellstmöglich erfahrene und qualifizierte Fachbetriebe und Sachverständige hinzuziehen. So kann die Ursache für den Feuchtigkeitsschaden eine gebrochene Rohrleitung, ein defektes Dach (häufig bei Flachdächern), eine undichte Dachrinne oder ein leckes Fallrohr sein. Ebenso können Risse im Mauerwerk zum Eintritt von Feuchtigkeit in die Wand geführt haben. Möglich ist aber auch eine nicht vorhandene oder schadhafte Sockelabdichtung, mit der Folge, dass Feuchtigkeit aus dem Erdreich in der Wand aufsteigt.

Ursachen der Schadensbilder
Feuchtigkeit kann auf verschiedene Art und Weise auftreten. Kondenswasser bildet sich immer
dann, wenn eine sich aus dem Verhältnis von Lufttemperatur und relativer Luftfeuchte ergebende
Taupunkttemperatur unterschritten ist. Ursache für das Niederschlagen von Kondenswasser an Wänden ist eine hohe Luftfeuchtigkeit in Kombination mit einer geringen Raum- und Oberflächentemperatur. Beeinflusst werden diese Komponenten durch die Raumnutzung, Belüftung und der Lufttemperatur in Zusammenhang mit den Dämmeigenschaften. Denn die Erhöhung der Luftdichtigkeit der Gebäudehülle verhindert das Eindringen von kalter und trockener Außenluft,
welche die durch Bewohner verursachte Feuchtigkeit wegtrocknet. Hygroskopische Feuchte entsteht
durch wasseranziehende Salzeinlagerungen in Wandbereichen.

Prinzipiell gibt es kein altes Mauerwerk ohne eingelagerte Salze. Dies alles zeigt, wie wichtig vor Beginn einer Mauerwerksanierung eine Bauzustandsanalyse ist. Nur mit einer umfangreichen Schadensanalyse und dem Feststellen der atsächlichen Ursache des Bauschadens können die richtigen Maßnahmen für eine nachhaltige und wirtschaftliche Sanierung ergriffen werden. Eine reine Symptombekämpfung ist die schlechteste aller Sanierungsmöglichkeiten, da sie nur kaschiert und den Schaden eher vergrößert als beseitigt.

Fazit – 11 Schritte im Überblick
– Die Sanierung sollte nur von qualifizierten Fachfirmen ausgeführt werden
– Lassen Sie sich Referenzen vorlegen
– Objekte müssen dabei vergleichbar sein
– Ausführliche Untersuchung des Objektes mit Laboruntersuchung
– Vor Erstellung des Angebotes Abklärung der Rahmenbedingungen
– Die Einschaltung eines neutralen Sachverständigen ist zu empfehlen
– Im Angebot müssen ausführlich alle einzelnen Arbeitschritte aufgeführt sein
– Ansprechpartner von Referenzobjekten einfordern
– beachten, dass nur aufeinander abgestimmte Produktsysteme angeboten und verwendet werden
– Lassen Sie sich Zertifikate und Nachweise zu den verwendeten Produkten aushändigen
– Qualitätssicherung mit Abnahme festlegen – Gewährleistung mind. 5 Jahre

Quellen: BAKA, DHBV

Broschüre zum Download: Bauwerksabdichtung pdf